Je höher Sie Ihre Heizung drehen, desto mehr Gas verbrauchen Sie. Jedes Grad Celsius weniger hingegen senkt den Gasverbrauch um etwa 6 %. Bereits wenn Sie Ihre Raumtemperaturen also nur solch ein kleines bisschen herunterdrehen, können Sie Gas sparen und Ihre Gaskosten reduzieren.
Ein Beispiel: Bei einer Wohnung mit 50 qm beträgt der Jahresgasverbauch etwa 7000 kWh (Heizung ohne Warmwasser). Mit einer Senkung um 6 % sind es nur noch 6580 kWh, eine Ersparnis von 420 kWh. Umgerechnet zu einem durchschnittlichen Gaspreis von rund 12 Cent pro kWh bringt das schon eine Senkung der jährlichen Gaskosten um etwa 50 Euro.
Und das ist nur eine Variante, wie richtig heizen beim Gas sparen hilft. Darüber hinaus können Sie noch weitere Maßnahmen zum richtig heizen anwenden und Ihren Gasverbrauch reduzieren, bspw. mit dem Entlüften und Freihalten Ihrer Heizkörper und der Dämmung. Erfahren Sie folgend im Detail, was Sie alles zum richtig heizen tun können.
Die meisten Haushalte heizen oft mit viel zu hohen Temperaturen. Das treibt natürlich auch die Gaskosten in die Höhe. Wie o.g. lassen sich mit jedem Grad Celsius weniger, 6 % Gas sparen. Daher sollten Sie einmal überprüfen, ob auch bei Ihnen noch Potenzial vorhanden ist, die Raumtemperaturen etwas zu senken. Das bedeutet aber natürlich nicht, dass Sie frieren müssen. Für die optimale Heiztemperatur der einzelnen Wohnräume können Sie sich nach den folgenden Werten richten:
Raum | Empfohlene Temperatur | |
Wohnzimmer | 20-22 °C | |
Schlafzimmer | 15-18 °C | |
Kinderzimmer (je nach Tages-/Nachtzeit) | 16-20 °C | |
Küche | 16-18 °C | |
Badezimmer | 22-24 °C | |
Abstellräume | 15-16 °C | |
Flur | 15-16 °C | |
Keller, Dachboden | 12-15 °C |
Zum richtig heizen gehört nicht nur die optimale Einstellung der Raumtemperaturen, sondern auch das Entlüften der Heizung und das Freihalten der Heizkörper.
Überschüssige Luft in der Heizung bedeutet, dass weniger Wasser übrig ist, das erwärmt werden kann. In der Folge dauert das Heizen länger und ist weniger effizient. Die Heizung wird nicht mehr richtig warm, ebensowenig die Wohnräume. Und da man meist nicht sofort ein solches Problem in Betracht zieht, dreht man die Heizung oft erst einmal bedenkenlos höher. Das steigert natürlich den Gaverbauch. Zum richtig heizen ist es daher empfehlenswert, die Heizung regelmäßig zu entlüften, am besten vor Beginn der Heizperiode. Spätestens aber wenn die Heizung gluckernde Geräusche macht und/oder sie über längere Zeit nicht mehr richtig warm wird, sollte die überschüssige Luft herausgelassen werden. Das geht schnell und einfach, Sie brauchen dazu nur einen speziellen Entlüftungsschlüssel.
Des Weiteren sollten Sie Ihre Heizkörper stets frei halten, damit die warme Luft ungehindert in den Raum strömen kann. Zum richtig heizen können Sie also auch beitragen, indem Sie Ihre Möbel nicht zu dicht an die Heizung zu stellen, keine langen Vorhänge vor dem Heizkörper zuziehen und keine Wäsche auf das Lüftungsgitter legen. Sonst könnte es zu einem unnötig Gas verbauchenden Wärmestau kommen. Denn da der Raum so nicht richtig warm werden kann, meldet der Temperaturfühler des Thermostats eine zu niedrige Temperatur und die Heizung heizt immer weiter. Stauben Sie Ihre Heizkörper außerdem regelmäßig ab, denn auch Staub hält die Wärme zurück.
Mit Dämmung können Sie Wärmeverluste reduzieren, demzufolge kommt mehr Wärme auch tatsächlich in Ihren Wohnräumen an. Die Außendämmung, also die Dämmung der Außenwand, ist dabei zwar die effektivste, jedoch auch aufwändigste und kostspieligste Variante. Die Innendämmung ist da also schon naheliegender, aber auch immer noch mit relativ viel Kosten und Aufwand verbunden. Die einfachsten Maßnahmen, die Sie problemlos auch ganz allein ohne große Bauarbeiten und Handwerker sowie sehr kostengünstig erledigen können, ist die Dämmung der Heizungsrohre und Heizkörpernischen sowie die Dichtung von Fenstern und Türen.
Vor allem Heizungsrohre, die durch unbeheizte Räume wie z.B. Keller führen, sollten gedämmt werden. Denn hier geht sonst schon auf dem Weg unnötig viel Wärme verloren. Dabei gilt die Faustregel, dass die Dämmung mindestens genauso dick sein sollte, wie die Rohre selbst. So minimieren Sie die Wärmeverluste und stellen sicher, dass die Wärme auch da ankommt, wo Sie sie haben möchten.
Auch an den Heizkörpernischen ist der Wärmeverlust besonders hoch, da die Außenwände hier sehr viel dünner sind. Wenn Sie also hinter den Heizkörpern nachträglich eine Dämmung anbringen, können Sie bedeutend zum richtig heizen beitragen. Das geht einfach und preiswert mit Dämmtapete bzw. Heizkörper-Reflexionsfolie, die zwischen Außenwand und Heizung angebracht wird. Statt durch die Außenwand verloren zu gehen, wird die Heizwärme so in den Raum hinein reflektiert und bleibt erhalten.
Eine sinnvolle Ergänzung zur Reduzierung von Wärmeverlusten ist auch die Dichtung von Fenstern und Türen. Hier können Sie leicht und kostengünstig Dichtungsbänder anbringen, die die Heizwärme in der Wohnung halten.